Zeitarbeit – Pflegepersonal für Engpässe in Bochum

Bei Zeitarbeit handelt es sich um ein Beschäftigungsverhältnis zwischen einem Arbeitnehmer und einem Personaldienstleister. Dieser vermittelt den Arbeitnehmer für eine in der Regel begrenzte Zeit an ein Kundenunternehmen, den sogenannten Entleiher. Der Zeitarbeiter unterschreibt hierbei einen festen Arbeitsvertrag mit dem Personaldienstleister, welcher die Pflichten des Arbeitgebers übernimmt. Dabei kommt es zu keinem Arbeitsvertrag zwischen dem Arbeitnehmer und dem Kundenunternehmen, welches jedoch die Art der Tätigkeit für die Dauer des Einsatzes bestimmt (sog. Weisungsrecht).

Der Lohn eines Zeitarbeiters wird stundenweise abgerechnet. Der monatliche Gesamtlohn richtet sich somit nach der Anzahl der Stunden, die der Zeitarbeiter geleistet hat. Die für die Zeitarbeit zuständigen Tarifverbände (u.A. iGZ) haben mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) einen Mindestlohn vereinbart, an den sich sämtliche Personaldienstleister zu halten haben. Darüber hinaus hat der Arbeitnehmer ein Anrecht auf den gleichen Lohn wie die restliche Belegschaft des entleihenden Betriebes. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass er mindestens neun Monate bei demselben Kundenunternehmen angestellt war (siehe § 8 AÜG). Für den Lohn ist der Personaldienstleister zuständig, da mit diesem der Arbeitsvertrag abgeschlossen wurde.

Die Aufgaben eines Zeitarbeiters sind von der Branche abhängig, in der das Kundenunternehmen angesiedelt ist. Von Bürotätigkeiten, Kommissionierung oder Pflegetätigkeiten bis hin zu dem Verladen von LKWs – Zeitarbeiter sind in diversen Branchen und Berufsspektren vertreten. So spielt Zeitarbeit zum Beispiel in der Logistik sowie der Metall- oder Elektrobranche eine große Rolle. Aber auch in anderen Branchen sind Zeitarbeiter gerne gesehen und stellen eine gute Möglichkeit dar, etwaige Engpässe zu überwinden. Die potenziellen Tätigkeitsbereiche sind somit sehr vielfältig und richten sich nach Branche und Qualifikationen des Arbeitnehmers.

Zeitarbeiter haben grundsätzlich einen Anspruch auf dieselben Rechte wie alle anderen Arbeitnehmer auch. So hat sich der Personaldienstleister an den Kündigungsschutz sowie die üblichen Kündigungsfristen zu halten und der Zeitarbeiter hat im Falle einer Krankheit weiterhin einen Anspruch, den Lohn ausgezahlt zu bekommen. Der Arbeitnehmer hat darüber hinaus einen Urlaubsanspruch. Die Lohnfortzahlung gilt auch für den Fall, dass für einen gewissen Zeitraum keine Einsatzmöglichkeiten seitens des Personaldienstleisters verfügbar sind oder das Kundenunternehmen den Einsatz des Zeitarbeiters beendet hat. Der Zeitarbeitnehmer ist verpflichtet, sich an die Anweisungen des Entleihers zu halten. Das bedeutet beispielsweise, dass vorgegebene Arbeitsschutzmaßnahmen einzuhalten sind. Nötige Aufklärung und Unfallverhütungsmaßnahmen sind hierbei vom Personaldienstleister zu gewährleisten. Ein Zeitarbeiter hat auch ein Anrecht auf ein Arbeitszeugnis seitens des Zeitarbeitgebers, wenn das Arbeitsverhältnis beendet wird. Ebenso dürfen Zwischenzeugnisse angefordert werden.

Damit die wirtschaftliche Sicherheit des Zeitarbeitnehmers gewährleistet wird, fällt dieser ebenso wie andere Angestellte unter dieselben gesetzlichen Vorschriften. Daher erklärt sich der Personaldienstleister vertraglich bereit, den Arbeitnehmer bei der Sozialversicherung anzumelden. Darüber hinaus hat er die üblichen Beiträge abzuführen. Diese umfassen unter dem sogenannten Arbeitgeberanteil Zahlungen bezüglich der Renten-, Pflege- oder Krankenversicherung.

Die Bezahlung wird über Tarifverträge geregelt. Dabei haben sich Tarifverbände wie der iGZ e.V. auf insgesamt neun Entgeltgruppen geeinigt. Der Lohn innerhalb der untersten Entgeltgruppe beträgt seit dem 1. April 2019 9,79 € im Westen und 9,49 € im Osten (siehe Tarifvertrag iGZ DGB). Dieser Mindestlohn gilt ausschließlich für die unterste Entgeltgruppe und richtet sich an ungelernte Hilfskräfte, während in anderen Entgeltgruppen ein höherer Verdienst geregelt ist. Dies erfordert jedoch zumeist eine bestimmte Ausbildung oder ein abgeschlossenes Studium (Entgeltgruppe 9). In bestimmten Branchen sind darüber hinaus sogenannte Branchenzuschläge üblich. Für die Auszahlung des Lohnes ist hierbei stets der Personaldienstleister verantwortlich, mit dem ein Arbeitsverhältnis besteht.

Gemäß § 1 Absatz 1b darf der Zeitarbeiter für einen Zeitraum von maximal 18 aufeinander folgenden Monaten bei einem Entleiher tätig sein. Danach muss er entweder vom Betrieb übernommen werden oder diesen verlassen. Von dieser sogenannten Überlassungshöchstdauer können Gewerkschaften und Personaldienstleister jedoch unter gewissen Bedingungen abweichen. So darf ein Arbeitnehmer auch länger für den gleichen Entleiher beschäftigt sein, falls die Überlassung für drei Monate unterbrochen wurde. Dies gilt jedoch nicht im Krankheitsfall oder aufgrund eines Urlaubs. Bei Beendigung eines Einsatzes ist der Personaldienstleister dafür zuständig, einen neuen Entleiher für den Zeitarbeitnehmer zu finden. Das Arbeitsverhältnis mit einer Zeitarbeitsfirma darf grundsätzlich jedoch unter Berücksichtigung der genannten Regelungen unbefristet ausgeübt werden.

Für die Bewerbung bei einer Zeitarbeitsfirma werden die klassischen Unterlagen eingereicht. Diese sind ein Anschreiben, Zeugnisse sowie ein Lebenslauf mit amtlichem Lichtbild. Daraufhin kommt es zu einem Bewerbungsgespräch mit der Zeitarbeitsfirma. Es kann sich zudem lohnen, eine Initiativbewerbung an eine Zeitarbeitsfirma zu richten. Inzwischen sind auch bei vielen Personaldienstleistern elektronische Bewerbungen möglich, die entweder über ein Online-Bewerbungsformular oder per E-Mail ablaufen.

Bei Piontek Personalservice erhält der Arbeitnehmer einen festen Arbeitsvertrag und wird anhand seiner Vorlieben und Qualifikationen dem für ihn bestmöglichen Arbeitnehmer zugeordnet. Piontek übernimmt dabei die Rolle des Vermittlers zwischen Entleiher und Arbeitnehmer. Neben den üblichen Regelungen der Zeitarbeit wie Urlaubsgeld und übertariflicher Lohnzahlung bietet Piontek weitere Zusatzleistungen wie Schulungen, Kinderbetreuungen oder die Übernahme von Fahrtkosten an.

Die Arbeit bei einer entleihenden Firma kann zu einem unbefristeten Verhältnis führen oder bietet die Möglichkeit, weitere Erfahrungen in der Branche zu sammeln.